Sobald es brennt, wird Zeit zu einem lebenswichtigen Faktor. Lodernde Flammen richten mit jeder Minute grösseren Schaden an und stehen im Wettrennen mit der Feuerwehr. Brandschutzbeschichtungen verzögern jedoch diese rasche Ausbreitung und tragen massgeblich zur heutigen Gebäudesicherheit bei.
Moderne Brandschutzmassnahmen umfassen sowohl vorbeugende als auch abwehrende Elemente. Der vorbeugende Brandschutz hat zum Ziel, den Ausbruch eines Feuers zu verhindern. Dies wird vor allem durch bauliche Überlegungen wie der Positionierung von Gebäuden sowie deren Bauart und -stoffe geregelt. Der abwehrende Brandschutz, zu dem Spezialanstriche wie Brandschutzbeschichtungen gehören, kommt erst dann zum Einsatz, wenn es bereits brennt und der Schaden so weit wie möglich eingedämmt werden soll.
Mit diesen speziellen Beschichtungen kann das Entflammen von Baustoffen wie zum Beispiel Holz verzögert werden, was die ungebremste Ausbreitung des Feuers verhindert. Sobald die ursprünglich millimeterdünne Beschichtung mit Hitze in Berührung kommt, verwandelt sie sich in eine zentimeterdicke Schaumschicht, die hitzeisolierend wirkt und damit ein Entflammen des Holzes verhindert. Diese mikroporöse Kohlenstoffmasse versperrt ausserdem dem Sauerstoff den Zugang zur Materialoberfläche, was bei grossen Flächen die schnelle Ausbreitung der Flammen verzögert. Brandschutzbeschichtungen mit gleichem Funktionsprinzip kommen auch bei Stahlbauten zum Einsatz. Auch wenn Stahl zwar nicht brennbar ist, kann es unter grosser Hitzeeinwirkung schnell seine statische Tragkraft verlieren. Hier hilft eine Spezialbeschichtung, das Einstürzen der Bausubstanz zu verhindern.
Mit Brandschutzbeschichtungen können folglich wertvolle Minuten gewonnen werden, die der Evakuierung und somit der Rettung von Menschenleben zugutekommen.
19. Januar 2022